1938, Retour-Schiffspost-Brief aus Shanghai an einen Schiffspassagier, weitergeleitet nach Japan und zurück

1938, Retour-Schiffspost-Brief vom 19.10.1938 aus Shanghai an einen Schiffspassagier der „Gneisenau“ (Norddeutscher Lloyd), weitergeleitet nach Kobe und Yokohama in Japan. Dort konnte der Empfänger auch nicht ausgemacht werden und der Brief wurde nach Shanghai zurückgesandt.

Das Passagierschiff „Gneisenau“ hatte am 3. Januar 1936, nach nur sehr kurzer Erprobungsphase in der Nordsee seine Jungfernfahrt nach Häfen in Fernost angetreten. Die Route nach Shanghai entwickelte sich ab 1938 zu einer der Hauptfluchtrouten von deutschen und österreichischen Juden nach Shanghai, da dort keine Auswanderungsvisa vorgeschrieben waren. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde das Schiff von der deutschen Kriegsmarine requiriert.

Frühe Verwendung der “10 Cent auf 25 Cent Dr. Sun Yat-sen”-Marke auf Brief. Weitere Informationen zu den Überdruck-Provisorien und ihren Verwendungsdaten: hier.

Rückseitig Retour-Stempel in Form eines Zeigefingers (Return Mark, Chang Stempel-Handbuch No. 10-1-1, S. 664). Chang’s Stempel-Handbuch gibt für den Retour-Stempel „Returned to Writer“ in Finger-Form eine Verwendungsdauer von 1930 bis 1937 an. Dieser Brief belegt aber, dass der Stempel auch noch Ende 1938 benutzt wurde.

Stempel 19.10.38 Kobe. Transitstempel 8.11.38 Shanghai, 9.11.38 Shanghai, 25.11.38 Yokohama. Ankunftsstempel 26.11.38 Shanghai.